Die Hartz-IV-Reformen und Arbeitslose als Unternehmer
In der Ausgabe vom 15. November 2013 gab die Süddeutsche Zeitung Aussagen des früheren VW-Personalvorstands und Arbeitsmarktreformers Peter Hartz zur Agenda 2010 und Hartz 4 wieder. Seiner Einschätzung nach kommen die Langzeitarbeitslosen in den Reformen der Agenda 2010 zu kurz. Das Arbeitslosengeld 2 eigne sich nicht zur Langzeitversorgung eines Menschen. Hartz‘ Idee bestand darin, dass Arbeitslose schnell wieder Beschäftigung über die Personal-Service-Agenturen finden. Daher stimmte Hartz dem geringen Arbeitslosengeldsatz zu. Fördern und Fordern waren die Devisen der Kommission unter der Bundesregierung Schröder. Hartz trat auf Schröders Wunsch der Kommission für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt bei. Sie hieß im weiteren Verlauf der Einfachheit wegen nur noch Hartz-Kommission.
Peter Hartz über den Erfolg der Hartz-4-Reformen
Der ehemalige Manager wies daraufhin, dass er Zurückhaltung übe, um nicht mit dem Begriff „Hartz 4“ in Verbindung zu stehen. Auf seinen Namen fielen die Reformen im Rahmen der Agenda 2010 zurück. Derjenige der Kommission unter seiner Leitung erwies sich als zu lang. Erfolg verzeichneten die Reformen durch die jüngste hohe Beschäftigtenquote in Deutschland. Ursache für die erfolgreiche Integration der Reformen sieht Peter Hartz in der guten Konjunktur. Problematisch schätzt der Reformer die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Europa ein. Zur Lösung des Problems brauche es die Zusammenarbeit aller europäischen Staaten.
Lösungsvorschläge gegen die Arbeitslosigkeit
Die besten Modelle gegen die Arbeitslosigkeit aus allen Ländern Europas zu analysieren und auf andere Länder zu übertragen, hält Hartz für einen Schritt in die richtige Richtung. Daraufhin kündigte er die Veröffentlichung seines neuen Buches „Wege aus der Arbeitslosigkeit“ an, das er zusammen mit zehn Wissenschaftlern herausbringt. Die Fachleute legen in diesem Buch ihre Vorschläge für eine erfolgreiche Bekämpfung der Arbeitslosigkeit dar.
Hartz testet zurzeit in seiner Heimat, dem Saarland, das Modell der Minipreneure. Mit einem Arbeitslosenkredit in die Selbstständigkeit zu starten, stellt einen Weg aus der Falle Langzeitarbeitslosigkeit dar. Bei den Minipreneuren steht das Entdecken und Fördern von Fähigkeiten und Talenten bei Arbeitslosen im Vordergrund. Neue Methoden weisen auf neue geeignete Tätigkeitsfelder hin, die die Minipreneure ausüben. Dabei spielt auch eine Rolle, sich eine neue Aus- und Weiterbildung mit einem Arbeitslosenkredit zu finanzieren. Der ehemalige Regierungsberater dient nicht gern als Zielscheibe für Vorwürfe. Der 72-Jährige macht sich lieber nützlich und schafft einen Mehrwert, solange er noch dazu fähig ist.